zuspielen
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
Ballsport vom Ball, Puck an einen Spieler der eigenen Mannschaft weiterleiten, abgeben
2.
wie zufällig zukommen lassen
3.
(auf Tonträger Aufgezeichnetes) zusätzlich zu etw. anderem abspielen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Spiel · spielen · spielend · abspielen · aufspielen · zuspielen · Anspielung · Spieler · spielerisch · Spielmann · Spielraum · Spielsachen · Spielwaren · Spielzeug
Spiel n. ‘nicht auf Nutzen ausgerichtete, vergnügliche, mit Ernst betriebene Tätigkeit, Zeitvertreib, Vergnügen, Wettkampf’. Die Herkunft des nur kontinentalwestgerm. bezeugten Substantivs (bzw. Verbs, s. unten) ahd. (9. Jh.), mhd. spil ‘Tanz, Zeitvertreib, Scherz, Unterhaltung, Vergnügen, Musik, Waffen-, Kampfspiel, Wettkampf’, asächs. spil, mnd. mnl. spel, spil, nl. spel, afries. spil, spel (schwed. spel, dän. spil, norw. spill sind wie aengl. spilian, schwed. spela, dän. spille Entlehnungen) ist unbekannt. Vom Substantiv westgerm. *spila- ist abgeleitet schwach flektierendes spielen Vb. ahd. spilōn (8. Jh.), mhd. spiln, spilen ‘Scherz treiben, sich vergnügen (mit Leibesübungen, Kampfspiel, Brett- oder Würfelspiel), sich lebhaft bewegen, fröhlich sein, musizieren’, asächs. spilon, mnd. spēlen, spillen, mnl. spēlen, nl. spelen, afries. spilia (westgerm *spilōn). Die Ausgangsbedeutung ist ‘Tanz, tänzerische Bewegung’ bzw. ‘tanzen, sich lebhaft bewegen’. Das Substantiv erscheint vielfach in festen Wendungen, vgl. das Spiel verderben ‘einen Spaß zunichte machen’, (mit) im Spiel sein ‘aktiv beteiligt sein, von Bedeutung sein’ (16. Jh.), die Hand mit im Spiel haben ‘beteiligt sein’, ins Spiel bringen ‘beteiligen, einbeziehen’ (18. Jh.). – spielend Adv. ‘leicht, mühelos wie im Spiel’ (17. Jh.), eigentlich Part. Präs. zum oben genannten Verb. abspielen Vb. ‘probeweise durchspielen’ (16. Jh.), ‘etw. bis zum Ende darbieten’ (17. Jh.), ‘(sich) durch Spielen ermüden, abnutzen’ (17. Jh.), ‘abgewinnen’ im Spiel (17. Jh.), ‘von einer Vorlage spielen’ (19. Jh.), im Fußball ‘den Ball an den nächsten Spieler abgeben’, auch ‘eine Schallplatte, ein Tonband ablaufen lassen’ (20. Jh.), reflexiv ‘sich ereignen, vor sich gehen’ (Anfang 19. Jh.). aufspielen Vb. ‘(auf einem Instrument Musik) vortragen, musizieren’ (16. Jh.), reflexiv ‘sich in den Vordergrund rücken, großtun’ (19. Jh.). zuspielen Vb. ‘jmdm. etw. (heimlich) verschaffen, einen Vorteil zukommen lassen’ (17. Jh., ausgehend vom Kartenspiel). Anspielung f. ‘(versteckte) Andeutung’ (17. Jh.), nach gleichbed. lat. allūsio. Spieler m. ‘wer spielt’ (besonders Schauspieler), ‘wer ein Glücksspiel spielt’, ahd. spilāri ‘Handpaukenschläger, Tänzer, Gaukler, Schauspieler’ (um 900), mhd. spilære, spiler. spielerisch Adj. ‘ohne ernste Absicht, locker, leicht’ (17. Jh.), ‘wie ein Spieler’ (16. Jh.). Spielmann m. ‘volkstümlicher Musikant’ (16. Jh.), ‘Regimentsmusiker’ (18. Jh.), ahd. spilman ‘Spaßmacher, Schauspieler, Musiker’ (9. Jh.), mhd. spilman ‘fahrender Sänger, Musikant, Gaukler’. Spielraum m. ‘Bewegungsraum, Möglichkeit’ (18. Jh.); anfangs besonders das Verhältnis der Weite eines Geschützrohres zu dem angepaßten, die Gleitfähigkeit gewährenden Durchmesser des Geschosses. Spielsachen Plur. ‘für Kinder zum Spielen hergestellte Gegenstände’, Spielwaren Plur. ‘Spielsachen als Handelsgegenstand’ (beide 18. Jh.). Spielzeug n. ‘Spielsachen’ (17. Jh.), ‘Musikinstrument’ (17. Jh.), ‘Gewinnspiel, Brett-, Würfel-, Kartenspiel’ (16. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
(jemandem etwas) zuschieben ·
(jemandem zu etwas) verhelfen ·
(jemandem) zuspielen ●
(jemandem etwas) zuschanzen ugs. ·
(jemandem etwas) zuschustern ugs. ·
(jemandem) verschaffen ugs.
Assoziationen |
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Synonymgruppe
(jemandem etwas) in die Hände spielen ·
(jemandem etwas) zuspielen ·
dafür sorgen dass etwas in jemandes Hände gelangt ·
dafür sorgen, dass jemand etwas erfährt
Assoziationen |
|
Sport
Synonymgruppe
(jemanden) anspielen ·
abgeben ·
abspielen ·
einen Ball (zu jemandem) spielen ·
passen ·
zuspielen (Ball) ·
übergeben
Typische Verbindungen zu ›zuspielen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zuspielen‹.
Baelle
Ball
Bild-Zeitung
Bundestrojaner
Datensatz
Dokument
Dossier
Enthüllungsplattform
Informant
Internetplattform
Medium
Militärdokument
Mitschnitt
Presse
Rechnungshofbericht
Redaktion
Sonntags-Blick
Spionagesoftware
Steilpaß
Terabyte
Tondokument
Unterlage
Video
Videoband
Whistleblower
Wikileaks
anonym
Verwendungsbeispiele für ›zuspielen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es handelte sich um ein tänzerisch beschwingtes Spiel, bei dem es darum ging, den anderen den Ball zuzuspielen.
[Röhrich, Lutz: Ball. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 619]
Zugespielt wurde sie der ZEIT bereits vor rund einem Jahr.
[Die Zeit, 22.04.2013, Nr. 17]
Die Partner spielten es sich zum Nachbessern immer wieder gegenseitig zu.
[Die Zeit, 31.03.2005, Nr. 14]
Ich fand, es wäre gut, ihm jetzt einen leichten Ball zuzuspielen.
[Die Zeit, 21.10.2002, Nr. 42]
Er bekommt also den Ball häufig auch dann noch zugespielt, wenn er schlecht postiert ist.
[Die Zeit, 27.03.1981, Nr. 14]
Zitationshilfe
„zuspielen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/zuspielen>.
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