Zweifel
m.
‘Bedenken an der Richtigkeit (eines Sachverhalts, einer Tat, einer Entscheidung)’,
ahd.
zwīfal,
zwīval
m. n.
‘Ungewißheit, Bedenken’
(8. Jh.),
mhd.
zwīvel
m.
‘Ungewißheit, Unsicherheit, Wankelmut, Untreue, Verzweiflung’,
mnd.
twīfel
m. n.,
mnl.
twīvel,
twīfel
m.,
nl.
twijfel
m.,
got.
tweifls
m.
(oder
tweifl
n.)
ist Substantivierung des Adjektivs
ahd.
zwīfal,
zwīval
(8. Jh.),
mhd.
zwīvel,
frühnhd.
zweifel
‘ungewiß, unentschieden, strittig, ungläubig’
(bis 16. Jh.,
dann durch
zweifelhaft,
s. unten,
abgelöst)
und
(als
ja/jō-Stamm)
ahd.
zwīfali,
zwīvali
(8. Jh.),
asächs.
twīfli
‘zweifelnd’.
Es handelt sich bei
germ.
*tweifla-
um ein Kompositum,
dessen erstes Glied sich an
ie.
*du̯ei-,
Kompositionsform der unter
zwei
(s. d.)
dargestellten Grundform, anschließt.
Das zweite Kompositionsglied entspricht
ie.
*plo-,
einer Form der unter
falten
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*pel-
‘falten’.
Zu
ie.
*du̯eiplo-
gehören
germ.
*tweifla-
‘einen zweigeteilten Sinn habend’,
eigentlich
‘(unsicher bei) zweifach(er Möglichkeit)’,
mir.
dīabul
‘zweifach, doppelt’
und zu
ie.
*du̯iplo-
griech.
diplóos
(
διπλόος),
lat.
duplus
‘zweifach, doppelt’.
Schwed.
tvivel
und
dän.
tvivl
sind Entlehnungen aus dem
Mnd.
zweifeln
Vb.
‘unsicher sein, nicht von der Richtigkeit eines Sachverhalts überzeugt sein’,
ahd.
zwīfalen
(8. Jh.),
mhd.
zwīvel(e)n
‘in Ungewißheit sein, wankelmütig, untreu werden, verzagen, jmdn. in Verdacht haben’,
asächs.
twīflian,
mnd.
twīfelen,
mnl.
twīvelen,
got.
tweifljan
neben
ahd.
zwīfalōn
(8. Jh.),
asächs.
twīflon.
bezweifeln
Vb.
‘mit Zweifeln bedenken, nicht an die Richtigkeit glauben’,
mhd.
bezwīveln.
verzweifeln
Vb.
‘verzagen, die Hoffnung auf Besserung verlieren’,
mhd.
verzwīveln
‘die Hoffnung aufgeben’.
zweifelhaft
Adj.
‘ungewiß, fraglich, bedenklich’,
mhd.
zwīvelhaft.