Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr
Im Mittelalter umfasste der Zeitraum »zwischen den Jahren« die Tage vom Ende des alten Jahres, das am 24. Dezember gefeiert wurde, bis zum Beginn des neuen Jahres, das auf den 6. Januar festgelegt war. Vereinzelt wird auch heute noch dieser Zeitraum der Wendung zugrunde gelegt.
Beispiele:
Zwischen Weihnachten und Neujahr liegt für uns die Zeit
zwischen den Jahren. […] Die Redewendung geht zurück auf die
Kalenderumstellung von 1582, als der nach Gregor XIII. benannte
gregorianische Kalender für das Abendland in Kraft trat. [Welt am Sonntag, 30.12.2018]
Die Zeit »zwischen den Jahren« galt einst als
nachrichtenarm und besinnlich. Es war so wenig los, dass man froh war, wenn
versehentlich eine Neujahrsansprache wiederholt wurde. [Welt am Sonntag, 06.01.2019]
Zwischen den Jahren zieht es diesmal besonders viele
Kurzurlauber an die Küste. Viele Ferienorte an Ost‑ und Nordsee sind nach
Angaben aus den Regionen zwischen Weihnachten und Jahresbeginn besser
gebucht als im Vorjahr. [Süddeutsche Zeitung, 27.12.2018]
Liebe Landsleute, Weihnachten, das ist für viele von uns beides: eine
Zeit der Besinnung auf das, was uns wirklich wichtig ist – und eine Zeit, um
neue Zuversicht zu schöpfen und mit frischem Mut voranzugehen. Nehmen wir
etwas mit von dieser besonderen Stimmung in die Zeit zwischen den
Jahren und in die Zeit danach. Meine Frau und ich wünschen
Ihnen allen besinnliche Festtage und ein gutes, friedvolles Neues
Jahr. [Weihnachtsansprache 2007 von Bundespräsident Horst Köhler, 25.12.2007, aufgerufen am 13.08.2019]
Hoffentlich kommt er noch rechtzeitig an. […] Glaubst Du, daß Du acht Tage vor Weihnachten kommst?
Ob ich dann gutwillig hier wegkomme, ich sehe schwarz. Herr W. rechnet
damit, daß ich zwischen den Jahren Urlaub haben will.
Wir müssen halt abwarten. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 29. November 1939, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Jeder redet davon, aber der heutige Kalender kennt den Zeitraum
»Zwischen den Jahren« nicht. Er reicht von
Weihnachten über Neujahr bis zum Dreikönigstag am 6. Januar und gilt als
Phase der Besinnung und der Vorschau auf das, was die Zukunft bringen mag,
auch das künftige Leben, wie es anzustreben wäre. [Zwischen den Jahren. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000 [1993]] ungewöhnl. Schreibung